• Harald de Vries

    May 15, 2025

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    Das ChatGPT-Basics-Tutorial: So wirst du vom Anfänger zum Pro – Ein Leitfaden von  kmu.network & kmu.academy

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    In einer Welt, in der generative KI zunehmend unseren Arbeitsalltag prägt, ist das Verständnis der grundlegenden Mechanismen hinter Tools wie ChatGPT essenziell. 

    Viele Menschen verwenden ChatGPT noch wie eine einfache Suchmaschine – ähnlich wie Google. Doch genau hier liegt der Trugschluss, der zu enttäuschenden Ergebnissen führt. Dieses Tutorial räumt mit diesem Missverständnis auf und zeigt, wie man durch das Verständnis eines simplen, aber kraftvollen Modells – dem GenAI-Dreieck – die volle Power generativer KI ausschöpft.

    Inhaltsverzeichnis

    🔺 Das GenAI-Dreieck: Die Grundlage für exzellente KI-Ergebnisse

    Das Geheimnis hinter erfolgreichen Ergebnissen mit generativer KI ist das sogenannte GenAI-Dreieck. Dieses Modell ist so einfach wie genial: Es besteht aus drei wesentlichen Komponenten, die perfekt zusammenspielen müssen, um optimale Resultate zu erzielen:

    • Das Modell
    • Der Prompt
    • Der Kontext

    Jede dieser Seiten des Dreiecks steht für einen entscheidenden Faktor. Wenn sie harmonisch zusammenspielen, kann selbst ein kostenloser ChatGPT-Account bessere Resultate liefern als teure Premium-Versionen. Das ist ein fundamentaler Wandel – ein Unterschied zwischen alter und neuer Arbeitswelt.

    🤖 Modell: Die Wahl der richtigen KI-Plattform

    Viele Nutzer glauben, dass nur das neueste und größte KI-Modell wirklich gute Ergebnisse liefert. Doch das ist eine Vereinfachung, die der Realität nicht gerecht wird. Es gibt mittlerweile Millionen von KI-Modellen, und der Schlüssel liegt darin, die Stärken der jeweiligen Systeme zu verstehen und gezielt einzusetzen.

    In der Praxis empfehle ich, sich auf drei wichtige Anbieter und ihre Apps zu konzentrieren:

    • Perplexity: Spezialisiert auf die Echtzeit-Suche im Internet mit KI-Unterstützung.
    • NotebookLM: Ideal, um große Mengen an Dokumenten und Quellen zu strukturieren und zu durchsuchen.
    • ChatGPT: Perfekt für die schnelle, kreative und tiefgründige Generierung von Texten und Inhalten.

    Perplexity ist ein herausragendes Tool, wenn es darum geht, aktuelle Informationen im Netz zu finden und transparent mit Quellen zu arbeiten. Im Gegensatz zu vielen Suchmaschinen bietet Perplexity eine Vielzahl von Modellen zur Auswahl, was die Suche extrem flexibel macht.

    NotebookLM glänzt bei der Arbeit mit umfangreichen Dokumentenbeständen. Es ist besonders darauf ausgelegt, große Datenmengen sinnvoll zu strukturieren und Quellen sauber darzustellen – eine Fähigkeit, die Google in diesem Bereich deutlich voraus ist.

    ChatGPT hingegen ist ein Meister darin, komplexe Inhalte zu generieren, zu strukturieren und tiefgründig zu analysieren. Die GPT-Modelle sind breit aufgestellt, wodurch sie sich für unterschiedlichste Aufgaben eignen, von der schnellen E-Mail-Optimierung bis hin zur detaillierten Konzeptentwicklung.

    Das Verständnis, wann man welches Modell einsetzt, ist essenziell. Beispielsweise nutzt man Perplexity für die präzise Internetrecherche, NotebookLM für die Dokumentenverwaltung und ChatGPT für die kreative Textgenerierung und Problemlösung.

    ✍️ Prompt: Der Schlüssel zur präzisen Kommunikation mit der KI

    Der Prompt ist nichts anderes als ein klarer Befehl oder eine Anweisung an das Modell. Er ist das, was der KI sagt, was sie tun soll. Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass jedes Wort im Prompt das Ergebnis maßgeblich beeinflussen kann. Ein schlecht formulierter Prompt führt zu ungenauen oder unbrauchbaren Antworten.

    Ein effektiver Prompt besteht idealerweise aus mehreren Elementen:

    • Rollenbeschreibung: "Du bist..." – definiert die Perspektive oder Rolle, die die KI einnehmen soll.
    • Aufgabenbeschreibung: "Deine Aufgabe ist..." – erklärt, was die KI konkret tun soll.
    • Grenzen und Einschränkungen: "Das sollst Du nicht tun..." – legt fest, was vermieden werden soll.

    Man kann sich das vorstellen wie eine klare Aufgabenstellung an einen neuen Kollegen, den man in den Urlaub schickt. Je präziser und klarer die Anweisungen, desto besser das Ergebnis.

    Die Wissenschaft hinter der perfekten Prompt-Formulierung nennt sich Prompt Engineering. Dabei geht es darum, Prompts so zu strukturieren, dass sie maximale Effizienz und Qualität der Antworten gewährleisten. Man muss kein Experte werden, aber das Verständnis der Grundprinzipien macht einen gewaltigen Unterschied.

    Ein praktischer Tipp: Nutzt die KI selbst, um eure Prompts zu verbessern. Schreibt einfach einen ersten Entwurf, dann fragt die KI, ob sie den Prompt optimieren kann. So spart ihr Zeit und erhaltet bessere Ergebnisse.

    Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Art der Eingabe: Manche Menschen sprechen ihre Prompts lieber ein, andere schreiben sie. Das gesprochene Wort enthält oft mehr Nuancen und Kontext, was die KI besser verstehen kann. Probiert beides aus und findet euren eigenen Stil.

    📚 Kontext: Der entscheidende Faktor für relevante Antworten

    Der Kontext ist der dritte und vielleicht wichtigste Punkt im GenAI-Dreieck. Wenn die KI nicht weiß, wer ihr seid, was ihr wollt und warum ihr es wollt, kann sie keine sinnvollen oder zielgerichteten Antworten liefern.

    In den letzten Jahren hat sich hier enorm viel getan. Früher konnten KI-Modelle nur wenige tausend Tokens (Worte) gleichzeitig verarbeiten – heute sind es hunderttausende. Das erlaubt es, sehr komplexe und umfangreiche Dokumente in den Kontext einzubinden.

    Ein Beispiel: Wenn ihr zwanzig Studien zu einem Thema recherchiert habt, könnt ihr deren Zusammenfassungen in ein Modell wie NotebookLM einspeisen und anschließend eine Frage stellen wie: "Was ist das verbindende Element aller Studien?" Die KI kann dann den gesamten Kontext analysieren und eine fundierte Antwort liefern.

    Das Nutzen langer Kontextfenster ist ein echter Wettbewerbsvorteil. Viele Menschen schreiben nur kurze Prompts und verschenken so das Potenzial der KI. Nutzt also die Möglichkeit, umfangreiche Informationen als Kontext zu geben, um tiefere und präzisere Antworten zu erhalten.

    Technisch ist das Verarbeiten großer Datenmengen eine Herausforderung, aber die Fortschritte sind beeindruckend. Tools wie Google Gemini können mittlerweile Millionen Tokens verarbeiten – das entspricht tausenden Seiten Text. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis solche Anwendungen alltäglich werden.

    🚀 Wie ihr mit dem GenAI-Dreieck smarter arbeitet

    Die Kombination aus Modell, Prompt und Kontext ist der Schlüssel, um generative KI effektiv zu nutzen. Hier einige praktische Tipps, wie Sie das in Ihrem Arbeitsalltag umsetzen können:

    1. Das richtige Modell für Ihre Aufgabe: Nutzen Sie Perplexity für aktuelle Recherche, NotebookLM für Dokumentenmanagement und ChatGPT für kreative Aufgaben.
    2. Formulieren präziser Prompts: Klare Rollen- und Aufgabenbeschreibungen und lassen Sie die KI die Prompts verbessern.
    3. Geben Sie ausreichend Kontext: Fügen Sie relevante Dokumente, Zusammenfassungen und Hintergrundinformationen hinzu, um die KI zu befähigen, fundierte Antworten zu geben.
    4. Probieren Sie verschiedene Eingabemethoden aus: Schreiben vs. Sprechen – finden Sie heraus, was am besten funktioniert.
    5. Verstehen der Grenzen und Möglichkeiten: Große Kontextfenster werden stetig erweitert, nutzen Sie diese Chancen frühzeitig.

    ⚖️ Rechtliche Aspekte: Der EU AI Act und die Rolle des AI Officers

    Ein wichtiger Punkt, den viele Unternehmen übersehen, ist die rechtliche Absicherung beim Einsatz von KI. Ab Februar wird der EU AI Act verbindlich, der Unternehmen verpflichtet, Maßnahmen zum verantwortungsvollen Umgang mit KI zu treffen.

    Ein zentraler Bestandteil ist die Benennung eines AI Officers, der die KI-Tools und Prozesse im Unternehmen überwacht. Diese Rolle ist nicht nur rechtlich notwendig, sondern sorgt auch für eine bessere technische und organisatorische Einbindung von KI.

    ❓ FAQ – Häufig gestellte Fragen zu ChatGPT und generativer KI bei kmu.network, kmu.academy

    Wie unterscheidet sich ChatGPT von anderen KI-Tools wie Perplexity oder NotebookLM?

    ChatGPT ist spezialisiert auf die Generierung und Strukturierung von Texten, während Perplexity auf die Echtzeit-Internetsuche fokussiert ist und NotebookLM große Dokumentenmengen strukturiert und durchsucht. Jedes Tool hat seine Stärken, und die Kombination ermöglicht optimale Ergebnisse.

    Warum ist der Prompt so wichtig?

    Der Prompt ist die direkte Kommunikation mit der KI. Je klarer und präziser der Prompt formuliert ist, desto besser versteht die KI die Aufgabe und liefert relevante Antworten. Ein gut gestalteter Prompt kann den Unterschied zwischen mittelmäßigen und hervorragenden Ergebnissen ausmachen.

    Wie nutze ich den Kontext effektiv?

    Indem ihr relevante Informationen, Dokumente oder Zusammenfassungen in den Kontext einbindet, gebt ihr der KI die nötigen Details, um fundierte und kontextspezifische Antworten zu generieren. Nutzt die Möglichkeiten großer Kontextfenster, um tiefere Einblicke zu gewinnen.

    Was bedeutet Prompt Engineering und muss ich das lernen?

    Prompt Engineering bezeichnet die Kunst und Wissenschaft, Prompts so zu gestalten, dass sie optimale Ergebnisse erzielen. Sie müssen kein Experte werden, aber Grundkenntnisse helfen enorm, die Leistungsfähigkeit der KI besser auszuschöpfen.

    Wie bereite ich mein Unternehmen auf den EU AI Act vor?

    Sie sollten mindestens einen AI Officer benennen, der für die Überwachung und Implementierung von KI-Tools und -Prozessen zuständig ist. Zertifizierungsangebote wie die von Blackboat helfen dabei, diese Rolle kompetent auszufüllen.

    💡 Fazit: Mit dem GenAI-Dreieck zum KI-Profi bei kmu.network, kmu.academy

    Die Zukunft der Arbeit ist digital und KI-getrieben. Doch der Schlüssel zum Erfolg liegt nicht in teuren Tools oder der neuesten Technologie allein, sondern im Verständnis der grundlegenden Prinzipien, wie Modell, Prompt und Kontext zusammenspielen. Das GenAI-Dreieck bietet hierfür ein einfaches, aber mächtiges Framework.

    Ob Sie nun bessere E-Mails schreiben, komplexe Recherchen durchführen oder innovative Projekte mit KI starten wollen – mit diesem Wissen sind Sie bestens gerüstet, um in der neuen Arbeitswelt einen echten Vorsprung zu haben.

    Experimentiert mit den verschiedenen Modellen, investiert Zeit in das Erlernen effektiver Prompts und nutzt den Kontext, um die KI wirklich zu verstehen und zu steuern. Und vergesst nicht, die rechtlichen Rahmenbedingungen zu beachten, um euer Unternehmen sicher in die Zukunft zu führen.

    Bleiben Sie neugierig, probieren Sie aus, und teilen Sie Ihr Wissen – nur so entsteht eine neue Kultur der Zusammenarbeit mit künstlicher Intelligenz.

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